Dackelblick

Verona, Blick vom Campeggio Castel San Pietro am Abend

Verona, Blick vom Campeggio Castel San Pietro am Abend

Auf unseren Karten ist weit und breit in und um Verona kein Campingplatz eingezeichnet. Auch die ADAC-App kann uns nicht weiterhelfen. Da wir aber 2008 schon mal mit unseren Motorrädern hier waren und hier gezeltet haben, hoffen wir, dass es „unseren“ Campingplatz noch gibt. Im Internet werden wir dann fündig und das Navi führt uns sicher zum Campeggio Castel San Pietro. Einer der schönsten Campingplätze überhaupt.

Noch innerhalb der Stadtmauer oben am Berghang gelegen bietet er großartige Ausblicke von den auf unterschiedlichen Höhen gelegenen Terrassen. Es ist ein liebevoll gepflegtes Plätzchen mit unterschiedlichsten Bäumen, Sträuchern und Kräuterbeeten, die in vier Sprachen beschrieben sind. Auf den verschieden Ebenen gibt es zahlreiche kleine Rückzugsorte, wunderbar begrünt, mit Tischen und Stühlen bestück und immer wieder andere Perspektiven auf die Stadt bietend. Einziger Wermutstropfen: Die Sanitäranlagen brauchen dringend ein Upgrade.

Verona, Campeggio Castel San Pietro

Verona, Campeggio Castel San Pietro

Verona, Campeggio Castel San Pietro

Verona, Campeggio Castel San Pietro

Verona, Campeggio Castel San Pietro

Verona, Campeggio Castel San Pietro

Wir sind ja inzwischen halbe Italiener und haben gelernt, uns einkaufstechnisch an die lokalen Gegebenheiten anzupassen. Hat auch wirklich alles prima geklappt. Wir haben einen Lidl gefunden und günstig für’s Wochenende eingekauft. Panini oder Baguette natürlich nicht, das kann man ja schließlich auch am Wochenende auf fast jedem Campingplatz für den nächsten Tag bestellen. Und Verona ist ja nun wirklich kein kleines Bergdorf. Oder doch? Doch. Auf dem Campeggio Castel San Pietro kam man keine Bestellungen aufgeben. Ist ja schließlich noch nicht Saison. Und der Mini-Minimarket neben der Rezeption hält lediglich Toastbrot bereit, dessen Haltbarkeitsdatum bis ins Jahr 2030 reicht. Ich scheine ein ziemlich bedröppeltes Gesicht zu machen, – oder habe ich wieder unbewusst meinen „Dackelblick“ zum Einsatz gebracht? (Gruß an Kerstin) – denn die Rezeptionistin schenkt mir zwei Brötchen aus ihrem privaten Lebensmittelfundus und rettet somit unser Sonntagsfrühstück. Dann kommt aber doch alles anders. Am Sonntagvormittag greifen wir in die Vollen: es gibt Rührei mit Speck, Tomaten und Zwiebeln. Die Brötchen verputzen wir im Tagesverlauf nebenbei.

Verona, Terrasse an der Bar des Campeggio Castel San Pietro

Verona, Terrasse an der Bar des Campeggio Castel San Pietro

Rührei mit Speck führt dann geradewegs zum nächsten Problem. Außer in den Duschen gibt es auf dem ganzen Platz nur kaltes Wasser. Wie soll ich denn damit bitteschön das Fett aus der Pfanne und vom Geschirr lösen? Also „Dackelblick“ aufgesetzt und auf hilfloser Mann gemacht. Und schon schließt frau mir das zur Siesta geschlossene Café (i. e. Bar, siehe Venedig!) auf und ich kann unser Geschirr in semiprofessioneller Gerätschaft zum Glänzen bringen. Geht doch! Da haben wir Männer was von Euch Frauen gelernt.

Das mit dem Upgrade habe ich mir noch verkniffen. Vielleicht am Abreisetag.

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5 Antworten zu Dackelblick

  1. Rolf Yadig sagt:

    Wollt ihr wirklich noch weiterfahren?
    Der Campeggio Castel San Pietro sieht so hinreißend aus, besser kann es kaum werden. Ich bliebe da, ihr tut das ja offenbar auch, seit gefühlten Monaten gibt es keine neuen Abenteuer zu hören, vermisse ich allerdings auch.
    Ach macht doch Watt ihr Volt!

    • FritzKraut sagt:

      Hallo, Rolf!
      Ja, wir hätten es gut und gern noch ein paar Tage länger in Verona ausgehalten. Aber Reisende sind ja nun mal per definitionem Nicht-Sesshafte. Zudem sind wir, was unsere Reiseplanung betrifft, schon in Verzug und wollen unterwegs noch die eine oder andere Verabredung einhalten.
      Jetzt sitze ich vor dem Wohnzimmer im Garten und schreibe was zusammen, um zu Unterhaltung beizutragen. Diesbezüglich waren wir sozusagen ein paar Tage im Urlaub.
      Liebe Grüße
      Werner und Louis

  2. Bernd Frank sagt:

    Lieber hilfloser und dackelblickender Louis,
    so trägst du also zum Bild („Image“) des deutschen Mannes in Italien bei? 😉 Immerhin wurde es dann ja noch semiprofessionell, das ist ja schon mal was. 🙂 Vielleicht hellst du das Bild wieder etwas auf und revanchierst dich für die Hilfe der Frau, indem du zum Beispiel heute abend – im Mondschein – die Wandergitarre auspackst und ihr ein schönes Lied (z. B. von Heino) trällerst. Falls keine Gitarre zur Hand, reicht auch ein „O Sole mio“ (nur mit Stimme und von Herzen).
    Nimm dies zur Anregung und du wirst vielleicht wunderbare Blicke und wundervolle Spaghetti zum Dank erhalten.
    Liebe Grüße, Bernie

    • FritzKraut sagt:

      Lieber Bernie,
      was würde ich nur ohne Deine gutgemeinten Ratschläge machen? Aber wenn ich hier heute Abend ein Liedchen schmettere, dann zieren anschließend vermutlich unschöne grüne und blaue Ränder meine schönen blauen Augen. Das ist also nicht zielführend. Darf ich beim nächsten Mal zuschauen, wie Du das machst mit der Gitarre und so? Vielleicht lerne ich ja noch was. Aber sicher nicht Gitarrespielen.
      Liebe Grüße und mach weiter so mit Deinen köstlichen Kommentaren
      Werner und Louis

      • Bernd Frank sagt:

        Lieber Louis,
        was heißt denn hier „köstlich“? Meinst du, es würde mir Spaß machen, solchen Unsinn zu verzapfen? Das tue ich doch nur euch zuliebe! 😉
        Gruß, B. aus B.
        P.S. Ich hab‘ hier noch was, einen Witz, der passt zwar nicht zu Italien, aber zum Reisen schon:
        Ein Ami kommt nach Köln, das erste Mal, und macht eine Stadtrundfahrt. Sie kommen an der Hauptpost vorbei, der Ami beeindruckt: „Hey what’s this?“ – „Das ist unsere Hauptpost“, sagt der Taxifahrer, „da haben wir 5 Jahre dran gearbeitet.“ – „Well“, erwidert der Ami, „wir hätten höchstens 3 gebraucht!“ Die Fahrt geht weiter, sie kommen zu der Deutzer Brücke, der Amerikaner will wieder wissen, was das ist. Der Taxifahrer sagt es ihm und erwähnt, der Bau habe 3 Jahre gedauert. „Das hätten wir in einem Jahr geschafft“, so der Ami. „Jetzt langt’s“, denkt sich der Taxifahrer. Sie kommen an den Dom! „Wonderful“, sagt der Ami „What’s that?“ Der Taxifahrer schaut, grübelt kurz und sagt: „Keine Ahnung, gestern war das Ding noch nicht da!“

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