Die Anreise von Berlin nach Kochel am See in Bayern Ende Oktober letzten Jahres nahm einen ganzen Tag in Anspruch. Der Gedanke an all das, was nach Abschluss dieser Kurzreise für ihn und seinen Freund möglich sein würde, ließen ihn die gelegentlichen mit kleinen Unannehmlichkeiten verbundenen Verzögerungen ertragen. Angekommen und aus dem Bahnhofsgebäude tretend schaut er sich suchend um. Louis, so der Name seines Freundes, war bereits einen Tag zuvor angereist und hatte versprochen, ihn am Bahnhof zu erwarten. Keiner der wenigen sich auf dem Vorplatz befindenden Personen hatte figürlich auch nur die entfernteste Ähnlichkeit mit der gedrungenen, fast schon fettleibigen äußeren Gestalt, die er zu erspähen hoffte, gemein. Etwas entfernt stand ein dunkel gekleideter Mann, dessen Körpergröße passend schien. Nur glich dessen Figur eher einem sich passabel in Schuss gehaltenen Privatier, dem es gelungen war, sich rechtzeitig für einen erfüllten Lebensabend in die Frühverrentung zu begeben. Die Gestalt blickte in seine Richtung und hob den rechten Arm zu einer Erkennungsgeste. Der Kerl musste in den letzten Monaten mindestens zwanzig Kilo abgenommen haben. Nach einer kurzen Umarmung und einigen Worten über die Reise und das Befinden machten sie sich auf den Weg zum Grund ihres Zusammentreffens. Quer über der Straße im Kassenraum einer ehemaligen Tankstelle sollten sie ihn betrachten können: Ein umgänglicher und im Umgang mit anspruchsvollen Kunden vertrauter Techniker zeigte nach links. Da war das blaue Nugget zu erkennen.
Der Haupteingang zur mobilen Herberge „Fritz Kraut“, führt direkt ins kombinierte Wohn- und Esszimmer, das abends auch gerne als Bibliothek und Leseraum genutzt wird. Durch einen kurzen Flur gelangt man in die ergonomisch ausgezeichnet gestaltete Küche. Von dieser geht es direkt in den Dusch- und Toilettenbereich, von wo ein kurzer Aufgang in das ganz im Safari-Look gehaltene obere Schlafzimmer führt. Aus der Küche fällt das Auge auf den Balkon, der einen, spektakulären Ausblick bieten kann. Innerhalb weniger Tage genossen wir das Panorama des bayrischen Voralpenlandes mit Blick vom Obersalzberg, auf den Königsee, das Kloster Andechs und das Städtchen Starnberg.
Geht man den kurzen Flur zurück, befindet sich linker Hand das zweite, untere Schlafzimmer, dem die vorzügliche Innenarchitektin einen Himmel spendiert hat. Durch eine Seitentür betritt man die äußerst variable und raffiniert gestaltete Terrasse, die durch eine mobile Überdachkonstruktion sowohl vor greller Sonne, als auch vor Unwetter jeglicher Art geschützt ist. Das ganz vorne angesiedelte Cockpit lässt sich durch zwei Zugänge von Außen und durch einen dritten aus dem Wohnbereich betreten. Von der linksseitigen Steuer- und Schaltzentrale lässt sich die komplette Mechanik, Elektrik, Elektronik und Außenkommunikation steuern. Unterstützt wird der Pilot von zwei sehr zuvorkommenden Assistentinnen und einer ganzen Anzahl Assistenzsystemen.
Insgesamt zeichnet sich das Mobil durch eine bis ins Kleinste durchkonstruierte Innengestaltung aus, dessen I-Tüpfelchen die kurzen Wege darstellen.