Mauren in Europa

Granada

In Granada und Cordoba blühte das geistige Leben Europas. Juden, Christen und Muslime (Mauren), unter deren Herrschaft fast ganz Spanien und Teile Südwestfrankreichs standen, lebten friedlich zusammen und tauschten sich in Kultur, Kunst und Wissenschaften aus, was zu neuen Höchstleistungen führte. In der Architektur lässt sich das in der Alhambra und in der Mesquita erahnen. Selbst das Palais Thermal, ehemals König-Karls-Bad, in Bad Wildbad, zu dem der Geburtsort des Autors – Sprollenhaus – gehört, wurde im maurischen Stil errichtet. 

1492 fiel Granada, das letzte Königreich der Mauren, in die Hände der Katholiken. Im selben Jahr erreichte Columbus Amerika. Die Konquistatoren eroberten es im Namen der Kirche und des Königshauses brutal.

Im vereinigten Spanien und auch in Südamerika blühten danach statt freier Kultur und Wissenschaft der Ungeist in Form von Zwangstaufen, Vertreibung, Inquisition, Mord, Todschlag – bis dato in unermesslichen Reichtum und Krieg. Die Hoffnung auf eine tolerante, sich selbst aufklärende Gesellschaft in Spanien, starb für Jahrhunderte. An den noch immer ungelösten Problemen zwischen Muslimen und Christen leidet inzwischen die ganze Welt in noch weit furchtbarerer Form.

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