Almería, der wärmste Ort Spaniens. Gesucht haben wir einen kleinen, ruhigen Campingplatz direkt am Meer. Gefunden haben wir ein kleines, ruhiges, internationales Rentnercampingdorf direkt am Meer. Es ist alles da: kleine Sträßchen, Kneipe, Marktplatz, Waschhaus, Bushaltestelle, Strand, ein Obstbauer, der seine Zitrusfrüchte aus einem alten klapprigen Pkw heraus anbietet. Nur der kleine Laden hat zu dieser Jahreszeit geschlossen. Das Nötigste wie Brot und Wein bekommt man dort aber auch jetzt.
Bis auf die wenigen Tagesbesucher kennt hier jeder jeden und wer will, ist schnell Mitglied der zeitlich begrenzten Gemeinschaft. Die, die jetzt hier Sonne und Wärme genießen, sind zum Überwintern hier. Sie kommen jedes Jahr und bleiben für zwei, drei, vier Monate.
Hier kann jeder nach seinem Gusto leben. Es gibt kaum Reglements und auch keine festen Plätze. Man sucht sich ein schönes, und wenn ein schöneres frei wird, kann man halt dorthin wechseln. Da sind die zeitig angereisten Langzeitbewohner klar im Vorteil.
Es ist ein bisschen wie zuhause. Man läuft sich zufällig „auf der Straße“ über den Weg, hält ein Schwätzchen, tauscht Neuigkeiten aus. Man trifft sich beim Spülen und Wäschewaschen, in der Kneipe oder auf einen Kaffee, grillt abends mit Gästen vor dem Wohnmobil oder sitzt am Strand. Und wenn man mal ein Problem hat – kein Problem, die Nachbarschaftshilfe funktioniert.
Einmal jährlich steppt hier der Bär. Was in anderen Dörfern das Volksfest, ist hier der Start der „International Rally España – Senegal“. Hier am Strand registrieren sie sich, zeigen ihre Maschinen und tragen ihre Zuversicht zu Schau. Schon drei, vier Tag vorher reisen sie an, zeigen ihre Ausrüstung, schrauben an ihren Maschinen, feiern und bereiten sich mental vor. Eine schöne und kurze Abwechslung. Am Tag der Registrierung gleicht die kleine Bucht den Boxen einer Rennstrecke. Einschließlich Lärm, Gestank und ausgelassener Stimmung.
Am nächsten Tag ist der Spuk wieder vorbei. Man tratscht noch ein bisschen drüber. Dann ist wieder Alltag im im Rentnercampingdorf.
Buenos dias, caballeros!
Ihr seid ja nun, wie auf der Europakarte zu sehen ist, inzwischen nach Ronda gefahren. Nischt los da oder wat? Habt ihr schon die schöne und traditionsreiche Stierkampfarena besichtigt? Oder wollt ihr das noch machen? Wie sieht’s mit Frühstück oder Frühsport aus? Und gibt’s da leckere (besonders günstige) Tapas – vielleicht sogar bei euch auf’m Campingplatz?
Hier bei uns ist es diese Woche saukalt (nachts bis etwa minus 7 Grad), aber die Luft ist ganz gut. Die BVG ist auf diesen – für Ende Januar natürlich völlig unerwarteten Kälteeinbruch – nicht richtig gut vorbereitet, so dass die eine oder andere U-Bahn mal ausfallen tut. Da macht man sich schon auch mal den einen oder anderen warmen Gedanken 😉 . „BVG – oh weh“, dichtete einst Friedrich Hölderlin, und er sollte Recht behalten.
So weit so gut – ich hoffe, ihr seid nicht in Winterschlaf verfallen, sondern genießt die Nähe zum Äh qua tor.
Hasta la vista – Saludos de Alemania, Bernardo
Buenas tardes, Bernie!
Wir haben die Stierkampfarena – die älteste Spaniens nebenbei bemerkt – natürlich längst besichtigt.
Frühsport ist stark eingeschränkt, dafür ist das drei Kilometer lange Auf-und-ab bis in die Stadt Ersatz. Das will nämlich per Pedes erledigt werden.
Abseits der touristischen Trampelpfade ist das Preisniveau nicht zu beantstanden. In den Touristenläden können die Preise je nach Verkäufer schon mal um 50 % schwanken. Also: cuidado!
Woher soll die BVG auch wissen, dass es im Winter in Berlin kalt werden kann? Also Du hast ja vielleicht Ansprüche! Sei froh, dass es eine BVG gibt. Hier müssen wir zu Fuß in die Stadt laufen. Und das bergauf, bergab. Da kommt man schon ins Schwitzen!
Dir zum Troste: Nachts fallen hier in der Serrenía de Ronda (800 m über NN) die Temperaturen auch noch in den einstelligen Bereich. Unser erster Tag hier war mit Nieselregen getrübt, aber seitdem scheint wieder die Sonne. Morgen geht’s weiter nach Jerez de la Frontera.
Wir versuchen mal, ein paar Sonnenstrahlen rüberzuschicken. Vielleicht klappt’s ja.
Werner und Louis