Paul, Werners früherer WG-Mitbewohner in Leeds und derzeit unser Gastgeber, nimmt uns mit auf einen ausgedehnten Spaziergang durch die wunderschöne Landschaft Marsh Lanes. Hügel auf und Hügel ab führt uns unser Weg zu einem permacultural Project, das seit etwa anderthalb Jahren existieren soll und über das wir uns gern näher informieren möchten. Nur, wo finden wir dieses Projekt?
Zu Fuß soll es nur etwa eine halbe Stunde entfernt sein. Die wenigen Spaziergänger und Downhill Racers, denen wir hier begegnen, können uns auch nicht weiterhelfen. Aber, wie man weiß, geben wir ja so schnell nicht auf und wandern nach gefühlten drei Stunden und sechzehneinhalb Kilometern an einer großen Waldschneise vorbei, die mit geflochtenen Zäunen eingegrenzt ist.
Zunächst denken wir, dass hier eine Hecke entwickelt werden soll. Die Bienenstöcke, die wir dort entdecken, legen aber die Vermutung nahe, dass es sich um das Projekt handeln könnte. Was uns auf dem riesigen Grundstück erwartet, sind zwei seit offensichtlich Längerem verwaiste Wohnwagen und zwei Spritschleuder, die ebenso offensichtlich zum Verrotten hier abgestellt wurden. Es gibt ein halb fertiges Haus mit Strohballen als Außenwände und eine alles andere als professionell errichtete kleine Lehmhütte. Aus dem etwas abseits gelegenen Gewächshaus kommen uns zwei junge Leute entgegen. Zwei Volunteers aus Rumänien und Kanada, die uns ungefragt in bemüht freundlichem Ton zu verstehen geben, dass wir hier erstens nicht erwünscht sind und zweitens in den Gewächshäusern kein Dope angebaut wird. Im Übrigen sei dieses Gelände Privatbesitz und ohne die Genehmigung des Eigentümers dürften wir uns hier nicht aufhalten. Unsere weiteren Fragen werden mehr als ausweichend beantwortet und ihre zur Schau gestellte Naivität lässt keine Wünsche offen: Als freiwillige Helfer seien sie hier, um zu helfen und zu lernen und nicht, um Fragen zu stellen. So umfassend informiert machen wir uns, mit unseren eigenen Interpretationen beschäftigt, auf den Rückweg.
Was die dort wohl lernen?