… schallt es aus einem Fenster im Haus neben mir. Die schrille Stimme gehört einer recht fülligen Mittfünfzigerin, die nur notdürftig mit der Gardine ihre Blöße bedeckt. „Fahred Se des Audo fott!“
Gestern Abend habe ich Fritz Kraut an der Straße parken müssen, weil auf dem Hotelparkplatz nichts mehr frei war; habe aber drauf geachtet, dass ich auf der engen Dorfstraße niemanden behindere.
„Aber die Einfahrt ist doch frei.“
„Des isch a Eifahrt! Mer wolled do nausfahre“
Oh, Mann! Die nervt. „Kein Problem, sobald da vorn auf dem Parkplatz etwas frei ist, parke ich den Wagen um.“
„Des isch a Eifahrt! Fahred Se des Audo fott!“
Ich schaue mir die Lage genauer an. Das Auto ist halt groß, versperrt dennoch nichts an der Einfahrt. Aber um des lieben Friedens willen, – ich möchte schließlich nicht, dass Herr Treiber, unser Gastgeber, Stress mit seiner Nachbarin bekommt – schließe ich das Auto auf und fahre es einen halben Meter vor. Jetzt stehe ich zwar ein bisschen in der Einfahrt zum Hotelparkplatz, aber wird wohl kein Problem zu sein.
„Des isch a Eifahrt! Fahred Se Ehr Audo do weg!“
Ich lasse die Frau keifern und gehe frühstücken. Drinnen frage ich den Hotelier, ob das ein Problem sei. Der winkt ab: „Um Gottes willen, nein. Das kenne ich schon seit 50 Jahren. Die würde auch meckern, wenn Ihr Auto halb so lang wäre oder irgendwo gegen die Fahrtrichtung parkte.“
So ist das halt in den engen Tälern des Schwarzwalds, wo Fernseh- und Mobilfunkempfang selbst in den Höhenlagen kaum möglich sind.