Camping Sureuropa nennt sich der Campingplatz unweit der Grenze zu Gibraltar in einem Stadtteil von La Linea de la Conception gelegen. Der Platz an sich ist sehr einfach, bietet neben – fast – allem Notwendigen Sauberkeit, nette Mitarbeiter und super gutes WLAN an der Rezeption. Der gesamte Komplex umfasst Freizeitangebote für Menschen mit und ohne Behinderungen und offensichtlich auch Betreutes Wohnen. Von hier aus machen wir uns preisgünstig mit dem Taxi auf den Weg zur Grenze.
Aber vorher noch ein Beispiel für die Einfachheit des Platzes, Sille würde es „filmreif“ nennen: Heißes Wasser gibt es nur in den Duschen. Dafür ist’s aber wirklich sehr heiß. Oder eben kalt. Dazwischen gibt’s nichts. An den Wasch- und Geschirrspülbecken gibt’s nur kaltes Wasser. Also nehme ich meine blaue Faltschüssel und hole Wasser aus der Dusche. Der Duschkopf aber ist in etwa zwei Metern Höhe fest installiert. Lange Rede kurzer Sinn: mit einer gehörigen Portion Glück bin ich noch nicht geduscht, bevor das Geschirr sauber ist. Und meine Klamotten auch nicht.
Grenzkontrolle. Personalausweis vorzeigen bei den Briten. Erinnerungen an die Erfahrungen vom letzten Jahr in Calais werden wach. Diesmal geht’s gut.
Wir fahren mit dem Linienbus down town, promenieren bzw. lassen uns von den Touristenmassen die Einkaufsstraße Richtung Seilbahn entlang schieben. Das Return-Ticket hätten wir uns sparen können, viel zu verführerisch ist der Gedanke, vom Gipfel des Affenfelsens zu Fuß zurück in die Stadt zu gehen.
Die Affen sind so zutraulich wie frech. Wenn auch nur die geringste Kleinigkeit auf Ess- oder Trinkbares schließen lässt, sind sie nicht mehr zu halten. Eine Italienerin begeht den Fehler, sich auf eine Mauer zu setzen und ihr Brot zu essen. Tja, die Affen sind flink und blitzschnell. Dem Beutezug ist sie nicht gewachsen und bekommt einen hysterischen Anfall und ihr Begleiter hat alle Mühe, sie zu beruhigen. Ziemlich erfolglos. Die Affen schreckt ihr Geschrei nicht ab. Ganz im Gegenteil. Dabei sind die Tierchen eigentlich doch recht harmlos und friedfertig, lassen sich gern beim gegenseitigen Entlausen und anderen Intimitäten filmen und fotografieren. Ist denen völlig egal.
Der Abstieg gerät länger als gedacht. Was die Beschilderung ihrer Wege betrifft, können die Gibraltarer (Heißen die so?) von ihren englischen Beschützern noch viel lernen. Und so kommt es, dass auch wir das Problem des unlöschbaren Durstes kennenlernen (Gruß an Bernie und Werner). Schade, dass wir nicht mehr Zeit haben. Es gäbe hier noch viel zu sehen. Beispielsweise könnte man sich das Tunnelsystem aus der Zeit der Belagerung ansehen. Der Fels scheint durchlöchert wie ein schweizer Käse. Aber es ist Samstag und die letzte Führung längst vorbei.
Um sieben Uhr abends wirkt Gibraltar wie ausgestorben. Die zahlreichen Restaurants warten auf Gäste, die offensichtlich längst wieder jenseits der Grenze sind.
Kotzt der? Sollte lieber deinen Blog lesen und die schönen Seiten des Lebens genießen.
Danke für die ausführliche Hilfe. Das bringt Licht ins Dunkel. ;-))