Unsere nächste Station ist Taormina. Wir suchen uns einen kleineren Campingplatz in dem nahegelegenen Städtchen Calatabiano.
Hier finden sich am ersten Abend immerhin noch fünf weitere Campingbegeisterte, am nächsten sind wir wieder allein. Geht’s exklusiver?
Wir haben die italienischen Zeiten noch nicht wirklich verinnerlicht, was dazu führt, dass wir ausgerechnet immer dann Zeit zum Einkaufen hätten, wenn die Sizilianer ihre Siesta halten. Das führt nicht nur dazu, dass wir unser geplantes Budget ständig überschreiten (was BERlinern ja vertraut ist), sondern uns auch an der Umsetzung unserer guten Vorsätze hindert (nicht so spät essen, nicht so viele Kohlenhydrate usw.) Heute hat das aber schon etwas ganz Besonderes. In Ermangelung ausreichender Vorräte müssen wir auf das Angebot des Campingplatzes zurückgreifen und bekommen unsere Pizza, weil das Restaurant eigentlich noch geschlossen ist, exklusiv vom Platzwart gebacken und an unsere „Esszimmertür“ geliefert. Bella Italia.
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!
Hallo Ihr Lieben!
Wie der Zufall es will, ist genau vor 229 Jahren unser lieber Johann Wolfgang v. G. auch – wie ihr jetzt – auf Sizilien gewesen. Anfang April 1787 landete er mit dem Segelschiff von Neapel kommend in Palermo an und bereiste in den Wochen danach unter anderem auch Taormina und Messina. Ich hab‘ jetzt seine „Italienische Reise“ noch nie gelesen, aber da steht bestimmt viel Schönes drin. Unter anderem obiges Gedicht. Jetzt meine Frage, die ihr, da wo ihr jetzt da seid, sicher beantworten könnt: Hat sich seitdem in Sizilien viel verändert? Ist es sehr viel anders geworden? Und wenn ja: Was hat sich seitdem verändert dort?
Mit der Bitte um eine kurze Antwort verbleibt
im teils noch recht kühlen Berlin
der zurück gebliebene
Bernie
Lieber Bernie,
es hat sich in der kurzen Zwischenzeit in der Tat sehr vieles verändert. Leider nicht immer zum Vorteil der Reisenden. Der von uns allen geschätzte Johann Wolfgang war, wie traduiert, kein Kostverächter (in vielerlei Hinsicht) und es war ihm wohl auch immer – oder doch zumindest meistens – vegönnt, selbige, nämlich die Kost, zu seiner Zufriedenheit und wahrscheinlich auch zu seiner alimentarischen Beglückung serviert zu bekommen. Uns hingegen ist das leider aus den bereits erwähnten zeitlichen Divergenzen nicht vergönnt. Schade eigentlich. Wir bedauern das zufiefst und üben fleißig weiter. Das Ergebnis wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber das gleiche sein: Wir werden am Ende der Reise aussehen wie er. Und damit meinen wir nicht seine Frisur.
Voll der Zuversicht verbleiben wir mit den herzlichsten Grüßen
Werner und Louis
Danke,
das habt ihr wirklich sehr schön formuliert, und mehr wollte ich auch gar nicht wissen! 🙂
Ich schau mir jetzt mal Benfica gegen Bayern an und wünsche euch schon einmal „Buona Notte“!
Bernie
Lieber Louis,lieber Werner,
ich hab mal nachgeschaut, wo ihr seid.
Hätte ich besser nicht gemacht, die Bilder von Taormina sehen wunderschön aus und ich hab großes Fernweh.
Von 24 Grad sind wir hier meilenweit entfernt, dafür konnten wir gestern das erste heftige Gewitter für dieses Jahr erleben.
Weiterhin gute Stimmung und gute Laune
Rosi
Liebe Rosi, es ist schon schön mal zur richtigen am richtigen Ort zu sein.
Liebe Grüße
Werner und Louis
Die Sizilianer und ihre Fiesta – da sieht man’s mal wieder! 🙂
äh, ich meinte Siesta. 😉
Liebe Grüße und weiterhin guten Appetit,
Bernie