Ich gehöre zu den Typen von Hundeherrchen, die sich durch exzessiven intellektuellen Lebenswandel das Gedächtnis ruiniert haben, wie Mick Jagger durchs Saufen und Schnupfen sein Gesicht. Das führte dazu, dass es für mich nur einen merkwürdigen (sprich: merkbaren) Tiernamen gibt: Einstein. So hieß der alte Wohnungsstraßenkater, den mir ein Freund mit einer windigen Geschichte vor langer Zeit untergeschoben hatte. Nun, wie erklärt man Hundebesitzern, dass man ihren Hund mit einem Katzennamen betitelt, ohne den peinlichen Lebenswandel zu thematisieren oder in den noch despektierlichen Ruf als Träger präseniler Demenz zu kommen? Man sucht sich einen Namen aus, der dem Rufnamen ähnelt und in den beständigeren Arealen der Gehirnmasse verankert ist. Schon gilt man als intellektuell beweglich. Zumindest in meinem Alter. Bei diesem Hundenamen hatte ich Glück. Aus Samson wurde also Samsung, weil meine Handys schon seit vielen Jahren diesen Namen tragen und mir deshalb durch ständige Wiederholungen präsent bleiben. Ich finde das clever. Samson ist auf seinen abweichenden Rufnamen stolz, habe ich ihm doch erzählt, dass Samsung die besten Geräte herstellt. Er ist aber auch über ein gelegentliches Einstein nicht verärgert. Er betrachtet die Erklärung weltlicher Vorgänge gerne als relativ. Wir haben angelegentlich unserer gemeinschaftlichen Spaziergänge öfters über die Theorien des großen Physikers philosophiert. Vor allem über sein Axiom „Gott würfelt nicht“. Angesicht der derzeit doch sehr zerfahrenen Weltlage ein hochspannendes Thema. Vielleicht kann ich auch noch eine Handytragetasche an sein Halsband applizieren.
Samsung: Samson
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