Alhambra

Kultur kann so anstrengend sein. Auch alte. Wie die Alhambra. Erbaut von Architekten speziell für heiße Luft. 30° locker. Es ist noch nicht Sommer, geschweige denn Hochsommer. Wir stehen an vor dem Eingang des baulichen Hochamtes arabischer Architektur in Europa.

Im Kühlen lässt sich‘s besser warten. Zum Beispiel auf den Abgang einer vor einer Balustrade im Stehen meditierenden jungen Frau. Ihre Ausdauer währte länger als meine: „Frau vor Balustrade, Rückenansicht“. Arabesken. Wie man eben Wände verziert, wenn die Heilige Schrift Abbilder von Menschen verbietet. Schön haben sie das gemacht. 

Als die Alhambra erbaut wurde, rannten die Europäer noch mit dem Knüppel um ihre Grobsteinburgen. Vielleicht wären die Araber und Europäer gemeinsam weiter, wenn ihnen die Eroberung Wiens gelungen wäre. Wenn ich mir die Innenarchitektur und die Gärten anschaue, wäre ich einem Umzug nicht abgeneigt.

Beate und Louis wollen sich noch den / die / das Generalife ansehen. Wir trennen uns und ich mache mich auf den Weg hinab in die Stadt in ein Restaurant. Ein kühles Bier, bei 37° und steigend, eine Labsal. Der Salatüberraschung des Chef de la Maison ist gelungen. Groß wie die Vorspeise für einen richtigen Salat. Dafür gekonnt serviert, auch die Rechnung: zwanzig Mäuse. Die beiden holen mich ab.

Generalife

Auf dem Plaza Nueva folgen wir einer Flamenco-Darbietung. Solche Frauen kommen mir nicht an den Herd. Viel zu feurig. Da brennt doch zuerst der Pfannenstiel bevor das Spiegelei gebruzzelt ist.

Auf zum 390er Bus. Aber vorher noch einen Cappuccino und ein dreistöckiges Flan Caramel gegen den viel zu großen Resthunger. Dann geht’s nach Hause, zum Camping Las Lomas und fast fertig ist ein schöner Tag .

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2 Antworten zu Alhambra

  1. Rolf Yadig sagt:

    Ja, Kunst ist schön, macht aber Arbeit. Deswegen korrigiere ich ganz ungern die Bildunterschriften unter euren Fotos, die euch viel Schweiß gekostet haben müssen. Aber damit eure Bildungsreise auch die Daheimgebliebenen bilden kann, hier nur kurz:
    Das Foto zeigt keine Balustrade, sondern einfach zwei türartige Maueröffnungen, die vermeintlichen Arabesken nennt man Schattenwurf, und die meditierende Frau davor heißt Baum, und zwar von vorn! Kein Wunder, dass „sie“ sich nicht bewegt hat. Im übrigen bin ich sehr angetan, höchstens um die Sachertorte täte es mir leid, denn die gäbe es nicht, wenn die Osmanen Wien genommen hätte. Oder?

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