Rundfahrt in Soller

Soller

Fortbildung für Klimakleber? Das müssen die nämlich erstmal hinkriegen: Autofahrer in den Wahnsinntreiben und sich dabei auch noch von der Polizei helfen lassen. Chapeau!

Wir sind mit unserem kleinen Leihwagen auf dem Rückweg von Fornalutx nach Santa Ponça und müssen dabei Soller passieren, oder genauer gesagt: wir würden gern Soller passieren. Stattdessen irren wir – angeleitet von der Polizei – Runde um Runde durch die Stadt. Dutzende von Polizei- und irgendwelchen anderen gekennzeichneten Motorrädern rasen kreuz und quer durch die Gegend. Unsere Ausfahrt aus dem Kreisverkehr Richtung Palma ist gesperrt. Okay. Wahrscheinlich schon wieder ein Radrennen. Das kann ja nicht allzu lange dauern.

Wenig höflich und bestimmt werden wir, wie alle anderen auch, angewiesen, dahin zurückzufahren, wo wir gerade hergekommen sind. Wir erdreisten uns einen der Staatsbediensteten zu fragen, auf welchem Weg wir angesichts der Sperrung an unser Ziel gelangen können. Na, so eine Dreistigkeit aber auch! Das geht ja nun gar nicht! Wortlos und mit einer Geste, die jeden Widerspruch im Keim erstick, macht der Uniformierte uns klar, dass unser Ziel im Rückzug liegt. Okay, bevor er noch die Waffe zieht …

Wir fahren ein Stück zurück, finden am Straßenrand eine Stelle zum Anhalten und schauen auf die Karte. Eine Möglichkeit gibt’s. Enge und kurvige Gebirgsstraßen, aber die fahre ich ja ganz gern. Also los. Wir fahren ein paar hundert Meter bis zur nächsten Kreuzung, als plötzlich ein Polizist mit einem Absperrgitter auf der Straße auftaucht. Fenster runtergekurbelt. Frage in gebrochenem Spanisch gestellt. Antwort in perfektem Kauderwelsch aus mindestens drei Sprachen: in etwa sowas wie „Da lang, erste rechts, dann dritte links.“ Okay, machen wir. Erste rechts, dritte links. Nee, nä?! Kaum zweimal um die Ecke gebogen, springt schon wieder direkt vor uns ein Uniformierter mit einem Absperrgitter aus dem Gebüsch. Frage auf Gebrochen-Spanisch, Antwort auf Kauderwelsch (Man ist ja touristenfreundlich.) Zurück. Erste links, dritte rechts. Kann ja nicht funktionieren. Die Autos, die uns entgegenkommen, kennen wir schon von der letzten Kreuzung.

In Berlin ständen wir im Stau. Hier fahren wir im Kreis. Hätten wir das gleiche Spiel nicht genau zwei Tage vorher schon einmal an anderer Stelle erlebt, hätten wir’s vielleicht witzig gefunden. Mittlerweile wissen wir aber, dass es sich höchstwahrscheinlich um ein Radrennen handelt und der ganze Spuk in einer halben, dreiviertel Stunde vorbei sein wird.

Wir parken und gehen essen. Dank der Rumkreiserei sind wir aber wenige Minuten nach 16 Uhr am Restaurant und bekommen nichts mehr. Küchenpause von 16 bis 19 Uhr.

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