Venedig empfängt uns am Bahnhof Santa Lucia mit T-Shirt-Wetter. Obwohl wir beide nicht zum ersten Mal hier sind, schippern wir erstmal den Canal grande runter. Muss sein. Einstimmung Venedig-Feeling. An der Haltestelle zum Campo San Marco angekommen haben wir aber schon unsere Windjacken angezogen und den Reisverschluss bis oben geschlossen. Windig ist’s. Und das macht’s ungemütlich und kühl.
Vor dem Dogenpalast ist kaum ein Durchkommen. Das wundert uns schon, denn bis hier hatten wir den Eindruck, dass es noch relativ leer ist in der Stadt. Eine Erklärung ist schnell gefunden. Der Markusplatz ist eine große Baustelle, also knubbelt es sich vor dem Palast. Wir machen uns ganz schnell aus dem Staub und verschwinden in den kleinen Gassen abseits des Gewimmels.
Der Markusplatz ist übrigens die niedrigste Stelle auf der Hauptinsel und wird wohl im Jahr 2100 vollkommen unter Wasser liegen, nicht nur bei Aqua alta. Mit der Hauptinsel Venedigs geht’s Jahr für Jahr etwa zwei Millimeter abwärts, mit dem Meeresspiegel zwei Millimeter aufwärts. Blöd auch, dass sich die Insel dabei auch noch östlich neigt. Es sind also irgendwann Tische mit erhöhten Rändern gefragt. Werner, Dein Auftritt.
Grund für das Absinken ist der sandige Boden und das Abpumpen des Grundwassers, dass erst Ende des 20. Jahrhunderts eingestellt wurde, in der Hoffnung, dem Ganzen damit ein Ende bereiten zu können. Auch die neuen hydraulischen Tore zur Adria können dem nicht wirklich entgegenwirken. Tja.
Am Abend bin ich müde und ratlos. Ich war mir so sicher, dass ich es finden werde. Jetzt war ich doch schon so oft in Venedig, aber Brunettis Terrasse habe ich immer noch nicht gefunden. Kann mir mal jemand einen Tipp geben? Rolf, Du vielleicht?
Ach, was soll’s. Ist doch egal. „Scusi. Vorrei un vino bianco, per favore.“
Die Photos erklären, warum Venedig so überlaufen ist. Selbst die Seitenstraßen sind Augenweiden. Und die Restaurants sind einladend.
Tja, ihr Lieben, Brunettis Terrasse kann ich euch auch nicht zeigen, denn zum einen war ich noch nie in Italien, geschweige denn Venedig, zum anderen ist mein Kontakt zu Brunettis Filmsohn Rafi (Spandauer!) fast abgerissen. Zwar spiele ich online Scrabble mit ihm, aber beim Chat gibt er sich wortkarg. Aber ich probiere es trotzdem, wenn eine Antwort kommen sollte, dann zu spät für euch
Schade. War und ist aber auch nicht wirklich wichtig. 🙂